Diskussion in der Fleischindustrie

Der in den Neunziger Jahren eingeschlagene Weg der Lebensmittelindustrie bewahrheitet sich immer mehr als eine Minderung der Wertschätzung für das einzelne Produkt. Besonders deutlich wird es wohl auf dem Fleisch-Sektor. Derzeit kursieren erschreckende Meldungen über die Ausbreitung des Corona-Virus innerhalb der industrialisierten Schlachthöfe und fleischverarbeitenden Betriebe. Auswirkungen der Billig-Fleisch-Produktion und schlechten Unterkunftsbedingungen der Arbeiter von Zerlegungsbetrieben. Heute Morgen im Deutschlandfunk ein informativer Beitrag zu
diesem Thema.
"Wir benötigen einen Systemwandel", so die Agraringenieurin Dr. Andreas Fink-Keßler, welche in diesem Kontext eine Schneise für das echte Handwerk schlägt. "Es ist unmöglich, die aktuelle Anzahl der Schlachtungen auf handwerkliche Art vorzunehmen. Wir sind als Gesellschaft eingeladen auf unseren Konsum zu blicken und zurück zu kommen zu Wertschätzung und bewusstem Konsumverhalten." Nur so lassen sich Handwerk, Tierschutz, Wirtschaftlichkeit und humanitäre Arbeitsbedingungen vereinbaren. Dumpingpreise eines der elementarsten Lebensmittel unseres Zeitalters, torpedieren die Wertschätzung der Erzeuger und Tiere. Umdenken ist angesagt um durch Einsatz des Handwerks sowie Produktion, aus Fleisch wieder ein allumfassendes Qualitäts- und Genußlebensmittel zu machen.