Oke Martensen, Obermeister der Tischlerinnung Nordfriesland Süd, fand genau diese für seinen langjährigen Mitarbeiter, als er mit bewegender Geste Klaus Dieter Friedrichsen vor versammelter Kollegenschaft für seine Treue dankte.
Ruhestand. Gibt es diesen Begriff für einen Handwerker überhaupt? Sicherlich bedeutet es für Klaus Dieter, dass er nicht mehr jeden Morgen zur gewohnten Zeit an seinen Arbeitsplatz in die renommierten Tischlerei Martensen fährt, aber die Hände in den Schoß legen wird er wohl eher nicht. Sein Enkel wird ihn beschäftigen und am Haus gibt es immer etwas zu regeln. Außerdem sind da ja auch noch die vier Kinder, welche er nach dem Tod seiner Frau und neben seinem Beruf als Tischlergeselle, alleine großgezogen hat.
Oke Martensen und seine Ehefrau Kirsten schauen mit warmen Gedanken auf ihre humorvollen Mitarbeiter, der schon bei Fritz und Gunda Martensen im Betrieb gearbeitet hat, lange bevor Oke diesen übernahm.
„Wenn es hochkommt, war Klaus Dieter während seiner gesamten Betriebszugehörigkeit in der Summe 14 Tage krank. Einen derart zuverlässigen Mitarbeiter muss man suchen und er ist ein wahrer Glücksgriff für unsere Werkstatt gewesen“, resümiert der.
Einen so besonderen Menschen übergibt man nicht ohne gebührenden Respekt und Zeremonie in die Rente. „Wir werden Klaus Dieter im täglichen Betrieb vermissen, aber er hat sich seine Rente nun wirklich mehr als verdient.“
Daher haben sich am 26. Juni alle Mitarbeiter der Tischlerei zu einem Konvoi formiert und ihren scheidenden Kollegen in den Ruhestand „befördert“. Nach überstandener Anhängerfahrt gab es in der Tischlerei wertschätzende Abschiedsworte, die ein oder andere substanzielle Erinnerung und gemeinschaftlich verzehrte Grillwurst.