Benzin im Blut – Interviews mit Kfz.-Azubis - Handwerk Nordfriesland

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    Benzin im Blut – Interviews mit Kfz.-Azubis


    Ausbildung wird bei der Firma Raudzus in Husum sehr groß geschrieben. Vielleicht auch gerade deshalb, weil sich ein großer Teil des Teams aus ehemaligen Auszubildenden und somit auch aus langjährigen Mitarbeitern zusammensetzt. Außerdem wächst das Team ständig. Wer seine Ausbildung mit guten Leistungen beendet hat, der hat daher gute Chance übernommen zu werden.

    Am 1. August 2017 haben Anna-Lena Schepat (Foto Mitte), Julian-Veith Jakobs (links) und Sörik Hansen (2. von rechts) Ihre Ausbildung bei Firma Raudzus in Husum begonnen. Qutayba Ezdeen (rechts) begann am 1. November 2017 eine Einstiegsqualifizierung. Er hat bis zum nächsten Jahr die Möglichkeit sich den Beruf des Kfz.-Mechatronikers genauer anzusehen. Danach wird entschieden ob eine Ausbildung in diesem Beruf sein Wunsch ist. Nicht auf dem Foto ist Marcel Komarek. Auch er hat in der Nutzfahrzeugwerkstatt eine Einstiegsqualifizierung begonnen.

    Anna-Lena Schepat arbeitet seit dem 1. August 2017 in der Nutzfahrzeugwerkstatt. Wir haben Sie gefragt, wie sie auf den, für Frauen eher untypischen Beruf, der Kfz.-Mechatronikerin gekommen ist:
    Ich habe früher schon immer meine Fingern an den großen Traktoren und Landmaschinen meines Vaters dazwischen gehabt. Bin sozusagen damit aufgewachsen. Ich hatte mich zuerst für den Schwerpunkt PKW beworben. Während des Vorstellungsgesprächs wurde mir klar, dass der Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik für mich noch interessanter sein würde.

    Was gefällt dir besonders an diesem Beruf?
    Die Fahrzeuge zu reparieren ist ein tolle Herausforderung. Ich bin daran beteiligt, den Fehler im System zu finden und dafür zu sorgen, dass die Fahrzeuge wieder laufen. Das ist einfach klasse.

    Wieso ist deiner Meinung nach der Beruf für Frauen genauso geeignet wie für Männer?
    Schwer heben und schwere, dreckige Arbeiten sind dank vieler technischer Unterstützung nicht mehr an der Tagesordnung. Das hat mich überzeugt, auch im Praktikum. Man braucht z.B. dank einer Montagehilfe keinen Reifen selber anheben.


    Julian lernt auch den Beruf des Kfz.-Mechatronikers, allerdings in der PKW-Werkstatt.
    Julian, was sind die Voraussetzungen für eine Ausbildung in diesem Beruf?

    Einen guten ersten oder mittleren allgemeinbildenden Schulabschluss sollte man schon haben. Erst recht in den Fächern Mathe, Physik und EDV sollte man pfiffig sein, denn diese Fächer sind auch in der Berufsschule wichtig. Außerdem muss man viele Formeln lernen und verstehen was sie beschreiben.

    Wann hast du dich entschieden, diesen Beruf zu erlernen?
    Vielleicht ein Jahr bevor ich mich entscheiden musste, wollte ich eigentlich Elektriker werden. Dann habe ich ein Praktikum in dem Beruf gemacht und da wurde mir klar, dass die Feinmotorik mir etwas zu extrem war. Da ich in meiner Freizeit sehr gerne an meiner Quad und an meinem Motorrad schraube, hatte ich die Idee, den Beruf des Kfz.-Mechatronikers zu erlernen. Zwischen Weihnachten und Silvester habe ich bei Firma Raudzus ein Praktikum absolviert und war sofort Feuer und Flamme.

    Neben der praktischen Ausbildung gibt es noch den theoretischen Teil. Wie sieht der aus?
    Man hat eine Woche im Monat Berufsschulunterricht, dort werden Fächer wie z. B. Technologie, Wipo und Englisch unterrichtet. In Technologie gibt es 14 verschiedene Lernfelder in denen man alle Kategorien der Fahrzeugtechnik erlernt. Außerdem haben wir Fachlehrgänge, in denen wir direkt an den Fahrzeugen Fehler beheben müssen.

    Welche Aufgaben gehören schon jetzt zu deinem Alltag?
    Mit den Gesellen gemeinsam den Reifenwechsel zu machen, Service ausführen, Bremsklötze wechseln usw. alles natürlich mit Unterstützung und Beobachtung der Gesellen.


    Sörik Hansen arbeitet auch seit dem 1. August 2017 in der PKW-Werkstatt.
    Sörik, dein Vater und dein Großvater sind bzw. waren bereits in dieser Branche tätig. Wurde dir der Berufswunsch schon in die Wiege gelegt, oder hattest Du zuerst etwas anderes im Kopf?

    Ja, hatte ich. Ich wollte gerne Pilot werden. Als ich mit 15 Jahren eine Mofa bekam und mit meinem Vater öfter etwas daran repariert habe, entstand der Wunsch Kfz.-Mechatroniker zu werden. Als Kind schwärmte ich bereits für die Marke BMW.

    Sind dir viele Arbeiten bereits bekannt?
    Ich kenne zwar viele Arbeiten die man am Auto macht, aber ich weiß noch nicht genau die Art und Weise wie die Arbeit ausgeführt wird.

    Wie wichtig war dir ein Praktikum und in wie weit hat es dir bei der Berufsfindung weiter geholfen?
    Es hat meine Entscheidung nochmal bestätigt, das dies auf jeden Fall der richtige Beruf für mich ist.


    Qutayba Ezdeen hat erst bei der Firma Raudzus ein Praktikum in der Nutzfahrzeugwerkstatt gemacht. Während des Praktikums wurde schnell klar, dass er sehr viel Potential hat.
    Qutayba, hast du bereits Erfahrungen in einer Werkstatt gesammelt oder woher kommt dein Talent?

    Ich habe meinem Bruder, der übrigens auch LKW-Mechaniker ist, mehrfach bei seinen Arbeiten zugesehen. Er hat mir viel erklärt und dadurch konnte ich viel lernen.

    Wie bist du zu Firma Raudzus gekommen?
    Durch meine Betreuerin bin ich auf die Firma Raudzus gekommen. Sie hat mich gefragt, was mein Berufswunsch ist und ich habe ihr geantwortet, dass ich gerne in einer LKW-Werkstatt arbeiten würde. Dann haben wir bei Firma Raudzus gefragt, ob es möglich ist, ein Praktikum zu machen und alles nahm seinen Lauf.


    Alle Befragten sind sich einig, dass der Beruf des Kfz.-Mechatronikers trotz der hohen Anforderungen eines der vielfältigsten Handwerke ist.


    Michael Lorenzen ist der Werkstattleiter der Nutzfahrzeugwerkstatt.
    Herr Lorenzen, wie hat sich aus Ihrer Sicht der Ausbildungsberuf Kfz.-Mechatroniker mit dem Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik geändert bzw. entwickelt.

    Was früher sehr schwere und mit Dreck behaftete Arbeiten waren, benötigte im Laufe der Zeit immer mehr Feinfühligkeit wie z.B. Reparaturen in Fahrerhäusern, die von der Technik her heute einem PKW gleichen. Das Selbe gilt für den Antriebsstrang, wo der Gesetzgeber heute immer strengere Abgasnormen fordert und die Hersteller dieses nur durch viel Elektronik bewerkstelligen können. Um zu gewährleisten, dass wir die ganzen elektronischen Arbeiten und Prüfungen durchführen können, ist eine ständige Weiterbildung erforderlich. Also ist es bei unseren Auszubildenden wichtig und hilfreich, wenn sie sich schon etwas mit EDV und IT auskennen. Natürlich sollte ein technisches Verständnis von vornherein gegeben sein.


    Seit 2016 bildet die Firma Raudzus auch den Kfz.-Mechatroniker mit dem Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik aus. Der theoretische Teil der Ausbildung findet in Lübeck statt. Hier ist man spezialisiert auf den Unterricht und Lehrgänge bezüglich Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Da hier der Bedarf steigen wird, ist es wichtig schon jetzt in diese Ausbildung zu investieren.


    Frau Annette Tüchsen ist bei Firma Raudzus die Ansprechpartnerin, wenn es um das Bewerbungsverfahren geht. Frau Tüchsen, sind für das kommende Jahr noch Ausbildungsplätze zu vergeben?
    Ja, auf jeden Fall. Das Bewerbungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Wir freuen uns über jede eingehende und aussagekräftige Bewerbung bis zum Ende des Jahres. Neben Kfz.-Mechatronikerinnen und Mechatronikern mit den Schwerpunkten NFZ, PKW und System- und Hochvolttechnik suchen wir für das Jahr 2019 eine Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement. Sehr gerne bieten wir unseren Bewerbern auch ein Praktikum an, um direkt in den zukünftigen Beruf herein zu schnuppern.


    Die Interviews wurden am 10.11.2017 von Annette Tüchsen und Berit Jensen geführt.

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